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Vizepräsident Hans-Joachim Barsch in den Ruhestand verabschiedet
Datum: 06.03.2015
Kurzbeschreibung: Der 26. Februar, d.h. der vergangene Freitag, war für Hans-Joachim Barsch der letzte Arbeitstag beim Verwaltungsgericht Sigmaringen. Mehr als zehn Jahre, seit November 2004, lenkte er in seiner vornehm bestimmten und vor allem menschlichen Art als Vizepräsident die Geschicke des Gerichts mit und wirkte zugleich als Vorsitzender Richter der für den Landkreis Sigmaringen zuständigen 5. Kammer und der Disziplinarkammer.
Hans-Joachim Barsch, ein gebürtiger Vogtländer aus der südostthüringischen Kreisstadt Greiz, der 1968 in Bietigheim das Abitur abgelegt und in Heidelberg Rechtswissenschaften studiert hat, trat nach herausragender Absolvierung beider juristischer Staatsprüfungen 1979 in den Dienst des Landes. Anfang 1982 kam er als Richter nach Sigmaringen. Mit seiner Ehefrau, den beiden Töchtern und dem Sohn zog er damals nach Sigmaringendorf, wo die Familie schnell heimisch wurde. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen sollte – mit Unterbrechungen durch Abordnungen zum Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim und in die sächsische Justiz, zuletzt als kommissarischer Präsident des Verwaltungsgerichts Dresden – Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Richterkarriere werden. Das Richteramt beschränkte sich allerdings nicht nur auf die Verwaltungsgerichtsbarkeit. Sans-Joachim Barsch war über Jahre hinweg auch Mitglied des Dienstgerichts für Richter des Landes Baden-Württemberg beim Landgericht Karlsruhe. Neben der richterlichen Tätigkeit galt sein weiteres berufliches Interesse von Anfang an der Ausbildung der Rechtsreferendare, u.a. als Arbeitsgemeinschaftsleiter im öffentlichen Recht beim Landgericht Tübingen. Dazu kam eine langjährige, bis heute währende Tätigkeit als Prüfer in der Ersten und in der Zweiten juristischen Staatsprüfung an der Universität Konstanz bzw. beim Landesjustizprüfungsamt in Stuttgart. Einer Vielzahl von Absolventen der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Sigmaringen ist er überdies als Dozent im Fach Rechtskunde bekannt geworden. Auch standespolitische Funktionen nahm Hans-Joachim Barsch wahr. Über mehrere Jahre war er Mitglied des Vorstands des Bundes Deutscher Verwaltungsrichterinnen und Verwaltungsrichter sowie Vorsitzender dessen Landesvereins Baden-Württemberg. Für sein berufliches Wirken empfing er im Jahr 2011 die von Ministerpräsident Kretschmann unterzeichnete Dankurkunde der Landesregierung Baden-Württemberg für seine während 40-jähriger Tätigkeit im öffentlichen Dienst treu geleistete Arbeit. Nunmehr erhielt er aus den Händen von Präsident Dr. Franz-Christian Mattes zusammen mit dem Dankschreiben des Justizministers Rainer Stickelberger die Urkunde des Ministerpräsidenten über die Versetzung in den Ruhestand.
Bei der stilvollen, musikalisch von den „Drei Tenören“ aus der Kollegenschaft umrahmten Verabschiedung im Gericht in der vergangenen Woche beschrieb Präsident Dr. Franz-Christian Mattes seinen bisherigen Stellvertreter Hans-Joachim Barsch als einen hervorragenden Juristen, eine in sich ruhende Richterpersönlichkeit mit sehr hohem Ansehen innerhalb und außerhalb des Verwaltungsgerichts, dessen Wort großes Gewicht habe. Aber nicht nur diese Eigenschaften zeichneten ihn aus, sondern dass er daneben auch noch vielseitige Interessen wie für Musik, Theater, Natur, Reisen und vieles andere pflege, für die er sich jetzt mehr Zeit nehmen könne. Er lasse ihn nur mit großer Wehmut gehen. Richterrätin Andrea Fritsch konnte sich dem, gekleidet in Worte des von dem künftigen Pensionär gut und gerne zitierten Johann Wolfgang von Goethe für die Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen nur anschließen. (Bi.)