Zum Tod von Vizepräsident am Verwaltungsgericht a.D. Dr. Wenzel Heck
Das Verwaltungsgericht Sigmaringen trauert um seinen ehemaligen Vizepräsidenten und sehr geschätzten Kollegen Dr. Wenzel Heck. Er verstarb Anfang Juli 2025 im Alter von 90 Jahren.
Dr. Wenzel Heck wurde 1935 in Berlin geboren und kam während des Zweiten Weltkriegs nach Hechingen zu den Großeltern. Nach seinem Schulabschluss studierte er in Tübingen und Berlin Rechtswissenschaft und begann seine berufliche Laufbahn nach hervorragend abgeschlossenen Examina und Promotion 1963 als Regierungsassessor beim Landratsamt Vaihingen/Enz. Im Dezember 1964 wurde er an das Verwaltungsgericht Sigmaringen abgeordnet, wo er 1966 zum Richter auf Lebenszeit ernannt wurde. Kurz nach seiner Abordnung an den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim im Jahr 1971, wurde er zum Richter am Verwaltungsgerichtshof ernannt und dorthin versetzt. 1975 kehrte Dr. Wenzel Heck als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht nach Sigmaringen zurück, wo er im Jahr 1990 zum Vizepräsidenten ernannt wurde. Zum 1. Juli 2000 trat er in den Ruhestand.
Seit seiner Ernennung zum Vorsitzenden Richter leitete Dr. Heck die unter anderem für den Landkreis Sigmaringen und die Stadt Tübingen zuständige 5. Kammer sowie später auch die für den Regierungsbezirk Tübingen zuständige Disziplinarkammer. Neben seiner richterlichen Tätigkeit und seiner Justizverwaltungstätigkeit als Vizepräsident des Verwaltungsgerichts engagierte er sich als langjähriger Prüfer in den Staatsexamina, in der Ausbildung von Rechtsreferendaren sowie als Bibliotheksbeauftragter. Lange Jahre gehörte er auch dem Präsidium des Gerichts und dem Richterrat an.
Dr. Wenzel Heck wurde von seinen Kollegen für seine herausragenden juristischen Fähigkeiten und seine ausgeglichene Art äußerst geschätzt. Sein soziales und moralisches Koordinatensystem war unerschütterlich, seine kurzen, schnörkellosen Entscheidungen in präziser Sprache beeindruckten, überzeugten und dienten vielen als Vorbild. Er führte seine 5. Kammer und die Disziplinarkammer mit großem Erfolg und prägte dabei die Rechtsprechung über den Kreis Sigmaringen hinaus. Dr. Wenzel Heck blieb bis zum Ende seiner Justizkarriere Neuem gegenüber in großem Maße aufgeschlossen. So widmete er sich ab 1992 intensiv der Bearbeitung der dem Verwaltungsgericht damals neu zugewiesenen Asylverfahren. Auch unterstützte er die Einführung der EDV im richterlichen Bereich ab 1993 und das Projekt „virtuelles Verwaltungsgericht“ zur Erprobung eines elektronischen Rechtsverkehrs und der Videokonferenztechnik in den Jahren 1999 und 2000 aktiv, immer mit dem ihm eigenen Blick für Effizienz und für die Wahrung der Interessen der Beteiligten. Das Verwaltungsgericht gelangte während seiner Vizepräsidentschaft auch wegen seiner wertvollen Beiträge zu großem Ansehen.
Dr. Wenzel Heck hinterlässt eine Ehefrau, zwei Kinder und fünf Enkelkinder.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie. (Was)