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Josef Milz und Jörg Müller zu Vorsitzenden Richtern ernannt
Datum: 07.10.2016
Kurzbeschreibung: Punktgenau mit der Aufnahme der Tätigkeit der neu eingerichteten 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Sigmaringen zum 1. Oktober 2016 konnte Präsident Dr. Malte Graßhof zu Wochenbeginn auch die Ernennungsurkunden an Josef Milz und Jörg Müller überreichen, mit denen sie Ministerpräsident Kretschmann zu Vorsitzenden Richtern am Verwaltungsgericht Sigmaringen ernannt hat.
„Das Gericht kann sich glücklich schätzen“, so Präsident Dr. Graßhof bei der Aushändigung der Urkunden, „dass mit Josef Milz und Jörg Müller zwei engagierte, tatkräftige und dynamische Kollegen zu Vorsitzenden Richtern befördert werden können“. Zwar seien sie naturgemäß unterschiedliche Persönlichkeiten, wiesen aber mit ihrer starken Verwurzelung mit dem Verwaltungsgericht Sigmaringen und ihrem großen Verantwortungsgefühl für die eigene Kammer auch Gemeinsamkeiten auf. Beide seien zudem meinungsstark und durchsetzungswillig, beide jedoch auch pragmatisch und kollegial. Sie fügten sich mit diesen Eigenschaften aus seiner Sicht, so der Präsident, in die Sigmaringer Tradition starker Vorsitzender ein.
Josef Milz wurde 1957 in Ulm geboren und ist in Schwendi im Kreis Biberach aufgewachsen. Nach dem Abitur in Illertissen am Kolleg der Schulbrüder zog es ihn nach Berlin. An der dortigen Freien Universität absolvierte er das juristische Studium und kam dann über das Referendariat beim Landgericht Ulm 1992 als Richter zum Verwaltungsgericht Sigmaringen. Viele Jahre wirkte er in der für den Landkreis Sigmaringen zuständigen 5. Kammer. 2002 erfolgte eine sechsmonatige Abordnung an den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim. Nach seiner Rückkehr wechselte er in die für den Landkreis Ravensburg zuständige 4. Kammer, wo er die Funktion des stellvertretenden Kammervorsitzenden innehatte. Seit vielen Jahren ist er zudem stellvertrender Vorsitzender der beim Verwaltungsgericht für Verfahren aus dem Beamtenverhältnis von Bundes- und Landesbeamten eingerichteten Disziplinarkammer. Als rühriger EDV-Beauftragter begleitete er das Verwaltungsgericht Sigmaringen schon im Jahr 2000 sehr erfolgreich in seiner Funktion als bundesweites Pilotgericht bei der Erprobung des elektronischen Rechtsverkehrs und der Einführung von Videokonferenzen im Rahmen der mündlichen Verhandlungen. Das Präsidium des Gerichts hat Josef Milz die Leitung der vor allem für den Bodenseekreis und Asylverfahren u.a. aus Asien zuständigen 2. Kammer übertragen. Ferner wird er den Vorsitz der Disziplinarkammer übernehmen.
Jörg Müller, der 1975 in Stade geboren wurde, ist in Wurmlingen bei Tuttlingen aufgewachsen. Am Immanuel-Kant-Gymnasium in Tuttlingen legte er das Abitur ab. Nach Ableistung des Zivildienstes nahm er im Wintersemester 1996/1997 das Studium der Rechtswissenschaften zunächst an der Universität Trier mit fachspezifischer Fremdsprachenausbildung im Fach Französisches Recht auf, von wo er an die Universität Heidelberg wechselte. Dort legte er das Erste juristische Staatsexamen ab. Am Landgericht Heidelberg folgte im Jahr 2001 mit Stationen unter anderem am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim und an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften, Speyer, das Referendariat. Nach dem Zweiten juristischen Staatsexamen in Stuttgart begann Jörg Müller im Juli 2003 seine Tätigkeit als Richter beim Verwaltungsgericht Sigmaringen. Über viele Jahre war er in der 6. Kammer mit in die Tausende gehenden Verfahren auf Zulassung zum Studium (sog. Numerus clausus Verfahren) beschäftigt. 2013 erfolgte für ein Jahr die Abordnung zum Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, an die sich eine weitere zweijährige Abordnung als Lehrbeauftragter an die Universität Konstanz anschloss. Schon zuvor war und ist er weiterhin als Arbeitsgemeinschaftsleiter für Rechtsreferendare, Lehrbeauftragter an der Universität Konstanz und als Prüfer in der Ersten juristischen (Staats)Prüfung tätig. Jörg Müller wird den Vorsitz der überwiegend für den Landkreis Sigmaringen und für Asylverfahren u.a. aus Syrien zuständigen 5. Kammer übernehmen.
„Ich freue mich“, so Präsident Dr. Graßhof, „auf die weitere Zusammenarbeit, auch auf unterschiedliche Ansichten, kontroverse Diskussionen und damit auf weitere Impulse“. Dies tue dem Gericht gut. Man lebe in bewegten Zeiten und müsse sich bewegen, sollte den Impuls aber am besten selber geben. „Daher ist es gut, dass wir ein Gericht mit starken Persönlichkeiten sind, sofern wir, wovon ich überzeugt bin, am Ende eine gemeinsame Richtung als Gericht finden“. (Bi.)