Diese Website verwendet Cookies. Weitere Informationen erhalten Sie unter Datenschutz.
Vorsitzender Richter Gerhard Bangert in den Ruhestand verabschiedet
Datum: 11.06.2015
Kurzbeschreibung: Nach über 40 -jähriger Tätigkeit im öffentlichen Dienst, davon mehr als 35 Jahren als Richter, trat Gerhard Bangert mit Ablauf des Monats April in den Ruhestand. Ein großer Kreis aktiver und ehemaliger Kollegen aus nah und fern – darunter der Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg Volker Ellenberger aus Mannheim – ließ es sich nicht nehmen, dieser Tage der Einladung zu seiner Verabschiedung in das Verwaltungsgericht Sigmaringen Folge zu leisten.
Gerhard Bangert ist ein Kind des Landes. Aufgewachsen ist der gebürtige Odenwäl-der in Mannheim, Meersburg und Heilbronn. Nach
dem sehr erfolgreich abgeschlos-senen Jurastudium in Würzburg und der Referendarzeit am Landgericht Konstanz trat er Anfang 1979 bei
der damaligen Landesanwaltschaft in Stuttgart in den Justiz-dienst ein. Im Januar 1980 kam er als Richter zum Verwaltungsgericht
Sigmaringen, 1982 erfolgte die Ernennung zum Richter auf Lebenszeit. Er war über mehrere Jahre Richterrat, Mitglied des
Präsidiums des Gerichts und bis zuletzt Betreuer von Studen-ten im Praktikum und von Schülern während der
Berufsorientierung. Gerhard Bangert gehörte zu den Aufbauhelfern der Justiz in den neuen Bundesländern. In den Jahren 1993/1994
war er in der Funktion eines Vorsitzenden Richters zum Verwaltungsge-richt Dresden abgeordnet. Eine weitere wichtige Station war die
Tätigkeit in der zwei-ten Instanz als Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg. 1999 kehrte er als Vorsitzender
Richter an das Verwaltungsgericht Sigmaringen zurück und leite-te seither die unter anderem für die Stadt Tübingen und das
Hochschulrecht zustän-dige 8. Kammer. In vielen gegen die Bewertung von Hochschulprüfungen geführten Klagen in geistes- wie
in naturwissenschaftlichen Fächern fand er sich dabei in der anspruchsvollen Rolle des Prüfers der Prüfer wieder. Er, der
sich - wie er in seiner launigen Rede einräumte - noch während seines Jurastudiums in Würzburg und selbst in der
Referendarzeit nicht habe vorstellen können, seine Tage zu regelmäßi-gen Zeiten am Schreibtisch zu verbringen, wurde ein
Richter, der ganz und gar in seiner Aufgabe aufging. Unabhängigkeit und die Bereitschaft zum Suchen, Zuhören und zur Diskussion
zeichneten ihn als Richter aus. Präsident Dr. Franz-Christian Mattes attestierte ihm, ein ausgezeichneter Jurist zu sein, der ihm
selber über die Jahre immer ein sehr wertvoller Ratgeber gewesen sei. Legendär im Gericht sind die intensiven Vorberatungen mit
den Kammerkollegen zur Vorbereitung der mündlichen
Verhandlungen. Gleichermaßen wichtig wie die richtige und gerechte Entscheidung zu finden war Gerhard Bangert stets aber auch deren Vermittlung an die Beteiligten. Das letzte aus seiner Feder stammende Urteil von Ende April, bei dem es um die waffenrechtliche Zulässigkeit eines Schalldämpfers bei der Jagd ging, leitete dann quasi nahtlos vom aktiven Berufsleben über zum neuen Lebensabschnitt des künfti-gen Pensionärs, der seit einigen Jahren passionierter Jäger ist. Präsident Dr. Franz-Christian Mattes, der Gerhard Bangert schon zuvor die Urkunde des Ministerpräsi-denten über die Versetzung in den Ruhestand und das Dankschreiben von Justizmi-nister Rainer Stickelberger überreicht hatte, dankte Gerd Bangert auch im Namen aller Angehörigen des Gerichts für seine hervorragende Arbeit und wünschte ihm zusammen mit seiner Frau für die neue Lebensphase alles Gute.